Seit vielen Jahren entwickeln, produzieren und vertreiben wir bei Entrhal innovative Testgeräte und Lösungen für die AEMP und die Patientensicherheit. Dabei bewegen wir uns in einem Umfeld, das sich in den letzten Jahren stark verändert hat – und nicht unbedingt einfacher geworden ist.
Die Herausforderung durch die MDR
Die Einführung der Medical Device Regulation (MDR) stellt für viele Unternehmen, insbesondere kleinere und mittelständische, eine enorme Belastung dar. Auch wir spüren diesen Druck jeden Tag.
Die Anforderungen sind extrem hoch – sei es bei der umfangreichen Dokumentation, den aufwendigen Zertifizierungen oder der regelmäßigen Überwachung. Für ein Unternehmen unserer Größe bedeutet das nicht nur viel zusätzlichen Aufwand, sondern auch hohe Kosten. Gelder, die wir eigentlich in Forschung, Entwicklung und Produktverbesserungen investieren möchten, fließen stattdessen in Bürokratie.
Darüber hinaus bindet die MDR auch unsere personellen Ressourcen. Mitarbeiter, die eigentlich ihre Zeit in Projekte, Produktentwicklung oder Kundenbetreuung investieren könnten, müssen sich nun mit regulatorischen Vorgaben auseinandersetzen. Für ein kleines Team wie unseres ist das eine enorme Herausforderung.
Deutsche Kliniken im Preisdruck – besonders bei Einmalinstrumenten
Parallel sehen wir die Situation in den deutschen Kliniken:
Viele Häuser kämpfen mit Budgetkürzungen, Personalmangel und steigenden Betriebskosten. Diese Rahmenbedingungen – geprägt von politischen Entscheidungen und wirtschaftlichen Zwängen – setzen die Kliniken zunehmend unter Druck und wirken sich damit auch auf ihre Partner aus.
Am deutlichsten spüren wir dies im Bereich unserer Clinastar Einmalinstrumente. Hier werden Kliniken oft gezwungen, in erster Linie nach dem günstigsten Preis zu entscheiden. Das ist verständlich, wenn Budgets knapp sind – gleichzeitig erschwert es jedoch die Möglichkeit, den tatsächlichen Wert von Qualität, Zuverlässigkeit und Patientensicherheit ausreichend zu berücksichtigen.
Wir wissen, dass unsere Kunden unter denselben schwierigen Rahmenbedingungen leiden wie wir. Genau deshalb ist es uns wichtig, gemeinsam Lösungen zu finden, die wirtschaftlich tragfähig sind und trotzdem die Sicherheit im OP an erste Stelle setzen.
Ein großer Markt – und trotzdem schwierig
Der deutsche Markt für Medizintechnik zählt zu den größten und wichtigsten in Europa. Eigentlich sollte er eine stabile Basis für Wachstum und Innovation sein. Doch durch die Kombination aus MDR-Kosten, Preisdruck – insbesondere im Segment der Einmalinstrumente – und weltwirtschaftlicher Unsicherheit wird es für kleinere Unternehmen zunehmend schwer, ihr Potenzial in diesem Markt voll auszuschöpfen.
Wirtschaft im Krisenmodus
Hinzu kommen die globalen Krisen der letzten Jahre:
- Lieferkettenprobleme
- steigende Energiepreise
- Inflation
Diese Entwicklungen treffen auch uns direkt. Während wir einerseits alles daransetzen, die Verfügbarkeit unserer Produkte sicherzustellen, sehen wir andererseits, dass die allgemeine wirtschaftliche Lage in Deutschland alles andere als stabil ist.
Unser Anspruch trotz aller Hürden
Wie Floris und Andreas es in unserem Interview betont haben:
Wir wollen trotz aller Schwierigkeiten Lösungen entwickeln, die unseren Kunden echten Mehrwert bieten und die Patientensicherheit erhöhen.
Auch wenn die Rahmenbedingungen herausfordernd sind, glauben wir fest daran, dass gerade Innovation, Qualität und Kundennähe die Schlüssel sind, um als kleines Unternehmen erfolgreich zu bleiben.
Wir sind überzeugt:
Es braucht Mut, Ausdauer und eine klare Vision – und genau das treibt uns bei Entrhal jeden Tag an.
Medtech Insights – Voices from Around the World
Und weil wir diese Herausforderungen nicht nur aus unserer Perspektive beleuchten möchten, starten wir bald MedTech Insights – Voices from Around the World. Dort wollen wir auch die Stimmen unserer Händlerinnen und Händler aus verschiedenen Ländern einbeziehen – ihre Sichtweisen, ihre ganz eigenen Herausforderungen vor Ort und ihre Lösungsansätze. So schaffen wir ein globales Bild der Medizintechnik-Branche, das zeigt, dass wir alle vor ähnlichen Fragen stehen – und voneinander lernen können.
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